Der Thermomix® TM6 im Test
Viel ist schon über ihn geschrieben worden, groß war die Aufregung. Was kann er wirklich? Wie funktioniert das mit dem Anbraten? Brauche ich einen TM6® oder bin ich mit meinem TM5 genauso gut bedient? Nun hatte ich Gelegenheit, das Gerät mal ein bisschen näher zu betrachten und ein paar erste Rezepte zu testen. Ein Rohkost-Salat, Brötchen, ein Dip, der angebratene Möhrchen enthält und eine warme Mahlzeit mit Gemüse. Das klassische Menü einer Vorführung. Meine Eindrücke? Ich fasse sie für euch zusammen.
Der TM6® im ersten Check
Auf den ersten Blick wirkt er vertraut, er ist dem TM5® ja sehr ähnlich gleiches Format, gleiche Größe. Dass er mehr Umdrehungen unter der Haube hat, steht nicht drauf. Ins Auge fällt aber natürlich das größere Display. Schick ist es, keine Frage. Auch beim Zubehör sieht man die Unterschiede. Das Garkörbchen hat einen Deckel, der Spatel ist wesentlich flexibler als sein Vorgänger, der Spritzschutz ist ganz neu und richtig gut gefällt mir der neue Messbecher, der im Deckel fixiert wird. Das heißt, ich muss ihn nicht mehr festhalten, wenn ich den Deckel vom Gerät nehme. Wunderbar.
Tipp für alle TM5-Besitzer: Der neue Messbecher passt auch auf den Deckel des TM5 – ich würde ihn auf jeden Fall bestellen und auch beim TM5 nutzen.
Wie funktioniert das Anbraten?
Vermutlich die meistgestellte Frage in Hinblick auf den TM6®. Wir haben zwar kein Gericht mit Fleisch geplant, dafür aber einen Dip mit Möhren und Kichererbsen, bei dem die Möhren angebraten werden. Dies funktioniert ja nur bei Rezepten aus dem Cookidoo® oder dem Grundkochbuch des TM6®, zumindest theoretisch. Wir folgen dem Rezept, insgesamt „brät“ das Gerät die Möhren und Zwiebeln mit 60 g Öl 5 Min. lang an. Das Ergebnis: Glasige Möhren und Zwiebeln, wirkliche Spuren des Anbratens sind nicht zu erkennen. Das sähe in einer Pfanne definitiv anders aus. Aber seht selbst:
Vielleicht an dieser Stelle ein paar grundsätzliche Worte zum Anbraten. Da der Mixtopf des TM6® genauso aussieht, wie der des Vorgängers, wird schnell klar, dass die Kapazitäten begrenzt sind. Jeder, der schon mal in einer Pfanne gebraten hat, weiß: Fleisch, Zwiebeln oder Gemüse müssen den Boden berühren und im Optimalfall etwas Platz haben, um optimal erhitzt zu werden. Durch die geringe Auflagefläche des Mixtopfes, stapelt sich das Fleisch oder Gemüse aber sehr schnell und wird so niemals so effektiv gebraten werden wie in einer Pfanne die vielleicht drei bis viermal so groß ist und kein Messer in der Mitte hat …
Zudem errreicht der Thermomix® eine Höchsttemperatur von 160°C. In einer Pfanne sind es 180, 200 oder auch mal mehr. Es ist also klar, dass wir vom TM6 nicht das Gleiche erwarten können. Es duftet trotzdem toll und der Dip ist lecker. Man kann ihn aber auch genauso gut im TM5 mit leicht veränderten Einstellungen zubereiten. Das abgewandelte Rezept findet ihr natürlich auch hier im Club, es handelt sich um den Hummus mit Möhren.
Anbraten für alle
Nun ist die Anbratfunktion ja ohnehin nur im Rahmen offizieller Rezepte möglich. Manuell lässt sich die Temperatur von 160°C nicht einstellen. Wer trotzdem einfach mal ein bisschen Fleisch anbraten möchte, kann aber natürlich ein Rezept nehmen, in dem der Schritt enthalten ist und alle anderen Schritte überspringen … Dann bekommst du auch mal nur ein bisschen Fleisch, z. B. für deinen Salat. Aber: Höchstens 300 g auf einmal und eben nicht vergleichbar mit dem, was die Pfanne hergibt. Ich würde deshalb immer den klassischen Weg wählen.
Der TM6 – ein erstes Fazit
Das Gerät ist natürlich sehr hochwertig und anhand von Kundenwünschen weiterentwickelt worden. Für mich eine erweiterte Variante des TM5®. Die strenge Bindung an die Rezepte von Vorwerk ist sicher nicht jedermanns Sache. Wer gern auch eigenständig Rezepte entwickelt, kann das im TM6 genauso wie im TM5. Die Anbrat-Funktion kann er nur mit Trick17 nutzen. Zudem ist sie nicht wirklich spektakulär. Aus Hersteller-Sicht ist das verständlich. Kunden haben aber sicher etwas anderes erwartet.
Wenn ich mir jetzt meinen ersten Thermomix® kaufen würde, fiele meine Wahl immer auf den TM6®, mit einem TM5 bist du aber auch super beraten. Vor allem, wenn du gern eigenständig kochst, bietet der TM6® nicht so viel mehr. Ich werde aber natürlich noch weitere Testläufe machen und halte euch gern auf dem Laufenden. Bis dahin: Frohes Mixen und ein Hoch auf die gute, alte Bratpfanne ;)
Weitere Informationen rund um den TM6® findest du in diesem Artikel. Die wichtigsten Fragen haben wir hier beantwortet.